Eines der wenigen Renaissancebauwerke in Trnava ist das Seminargebäude Oláhov Seminár. Mit dem Ankommen des Esztergom Kapitels wurde auch die Kapitelschule nach Trnava umgesiedelt. Derzeit war hier aber die Pfarrschule, beziehungsweise Stadtschule effektiv ausgenutzt. Die Ausbildung wurde nämlich seit dem Mittelalter von der Kirche innerhalb der Pfarren organisiert. Dies waren Schulen einen geringeren Niveau, die Grundausbildung in Lesen, Schreiben, elementare Mathematik, Latein, Kirchengesang und Religion dargeboten haben. So war es auch in Trnava, wo die Schule in einem Haus bei der Pfarrerkirche situiert war. Da der heimische Magistrat als der Schutzpatron der Pfarre die Schule finanzierte, übernahm er nach und nach die zugehörige Verantwortlichkeiten und Kompetenzen, und die Pfarrerschule wurde zur Stadtschule. Auf Grund der Rivalität zwischen der Kapitel- und Stadtschule vereinte der Erzbischof Mikuláš Oláh diese in dem Jahr 1554 in eine Institution. Die Stadt ging die Verpflichtung der Lohn- und Instandhaltungsfinanzierung ein, und das Kapitel besorgte den Unterricht. Der Erzbischof hat der Schule jedoch nach und nach die finanzielle Unabhängigkeit von der Stadt besorgt, und eine neue Organisationsordnung erarbeitet. Alle Schüler müssten pflichtgemäß in der Schule leben. Der Unterricht war durch zum Beispiel lateinische und griechische Literatur, Dialektik und Rhetorik erweitert. Arme Schüler müssten neben den Unterrichtsstunden am Morgen und nachmittags eine Stunde um Liebesgaben für die Schule betteln. Die Schule bot innerhalb eines dreijährigen Studiums 24 Plätze für Priesterschaftsbewerber an. Die Stadt hatte auch eine ungarische, evangelische und kalvinistische Schule. In dem Jahr 1561 lud M. Oláh Jesuiten in der Stadt ein, und die gründeten hier das erste ungarische Kollegium, Gymnasium. Ihre Tätigkeit war aber vielen ein Dorn in Auge und nach sechs Jahren haben sie Trnava unter ungünstigen Umständen verlassen. Folglich gründete der Erzbischof das Seminar – eine Unterrichtsanstalt mit Studentenwohnheim. Dies haben die Jesuiten nach ihrer Rückkehr genutzt, als sie im Jahre 1616 ein Kollegium mit sechsjährigem Gymnasium öffneten. Diesmal war es erfolgreich. Ihre Tätigkeit seit dieser Zeit wird als Teil der Gründungsbereitung der Trnava Universität betrachtet.

 

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