Zwanzig Jahre nach dem Aufbau des Rubrorums entstand zwischen ihm und dem Adeligen Konvikt ein weiteres marianisches Seminar, sog. Marianum. In 1667 gründete ihn der Erzbischof Szelepcsényi de Pohronc. Betreffs des Baues, unterschied sich das Seminar von anderen in atypischem Grundriss in Form der Buchstabe H mit zwei kleinen Höfen. Der Straßenflügel war einstöckig, der hintere Hofflügel hatte zwei Stockwerke. Hier befanden sich eine Kapelle und ein kleiner Theatersaal mit zwölf Logen auf dem Balkon, einer Galerie für die Jugend und anderen 200 – 300 Sitzplätzen. So wie andere Kollegien, auch das Marianum besaß einen großen Kulturgarten. Alle anderen befanden sich auf der südlichen Seite der Stadt, der Garten des Marianums aber auf der Gegenseite, bei dem Teich und dem heutigen Špačinská Weg. In dem nordsüdlichen Teil der Stadt erstreckte sich neben dem Garten der Pauliner und Trinitarier ein botanischer Garten der medizinischen Fakultät. Am Anfang des 20. Jahrhunderts überstand der Straßenflügel Marianums, ebenso wie das benachbarte Rubrorum, eine radikale Rekonstruktion. An der Stelle des eingerissenen Stockwerkes wuchs ein großer Gesellschaftssaal in Höhe von zwei Geschossen auf, womit es zum Höheneinigung mit dem benachbarten Konvikt kam. Aus der ursprünglichen Gestalt des Straßenflügels bewahrte sich nur der Frühbarock – Eingangsportal mit der Statue der Jungfrau Maria. Komplett eingerissen wurde der Querflügel, und so sind der Straßenflügel und der hintere Hofflügel, die zum Glück durch die Rekonstruktion nicht betroffen waren, nicht mehr miteinander verbindet. Nach dem Umzug der Universität nach Budín wurde in dem 19. Jahrhundert in dem Gebäude ein Zweiklassen-Lyzeum errichtet. Auf der Fassade platzierte Gedenktafel erinnert an die Tätigkeit des Bischofs Stjepan Mojses in Trnava, der zugleich der Gründer und erste Vorsitzende der Institution Matica slovenská (etwa: Slowakischer Verein) war. Heute bildet das Marianum ein Teil des Erzbischofsamts der Erzdiözese von Trnava. Seit 2007 ist der große Gesellschaftssaal gelegentlich zum Veranstalten von feierlichen Anlässen und Konzerten genutzt.

 

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