Mariä-Himmelfahrt-Kirche in Dolné Orešany

Dolné Orešany ist eine kleinkarpatische Weinberggemeinde nordöstlich von Trnava. Die Dominante der ehemaligen fürstlichen Kleinstadt und ihr ältestes architektonisches Denkmal ist die ursprünglich gotische römisch-katholische Kirche Mariä-Himmelfahrt-Kirche. Die in der Hälfte des 14. Jahrhunderts gebaute Kirche wird zum ersten Mal im Jahre 1390 erwähnt. Als Kirche von einem Schiff mit polygonalem Presbyterium und Rippengewölbe war sie über 100 Jahre vorhanden. Etwa im Jahre 1470 wurde die Kirche im spätgotischen Stil umgebaut. Das Kirchenschiff wurde mit Netzrippengewölbe gewölbt und der Innenraum der Kirche mit Wandgemälden verziert, von denen nur ein geringer Teil erhalten ist. In den Jahren 1518 bis 1520 wurde die Kirche erweitert und vor der westlichen Stirnseite wurde ein mächtiger Turm gebaut. Im 18. Jahrhundert verliefen an der Kirche weitere Bauarbeiten, neue Kanzel wurde gebaut, in die nördliche Schiffswand wurden Fenster ausgehaut und die Kirche bekam eine neue Fassade. Während einer größeren Renovierung im Jahre 1876 wurde der Innenraum um neue Altare bereichert. Interessant an dieser Kirche ist ein ungewöhnlicher Turmabschluss. Statt des traditionellen Kreuzes, das für die katholischen Kirchen typisch ist, liegt auf der Turmspitze das königliche Symbol – Kopie der heiligen ungarischen Stephanskrone auf einem mit Troddeln versehenen Kissen. Dieses Symbol ist in der Slowakei an den Kirchtürmen nur selten zu finden und gewöhnlich kommt es nur bei den Kirchen vor, in denen sich die echte Krone auch je befand. Interessant ist auch der reich verzierte Steintabernakel aus dem Jahre 1470, der sich im Chor befindet. Teilweise erhalten ist auch das spätgotische Renaissancefresko mit nebeneinandersitzenden Aposteln. Über dem Triumphbogen ist bis heute ein eingebauter Holzkalvarienberg erhalten und im Presbyterium und auf der südlichen Schiffsseite auch mehrere ursprüngliche Fenster. Eine Legende sagt, während der türkischen Kriege hätten die Bewohner unterirdische Geheimgänge aus dem Dorf in die damals schon befestigte Kirche gegraben. Die ursprüngliche Befestigungsmauer der Kirche ist bis heute erhalten.