Eine gute Grundlage zur Errichtung der Universität in Trnava war das seit dem Mittelalter bestehende niedere und später auch mittlere Schulwesen. Das Kolleg – etwas wie das heutige Gymnasium – wurde hier im Jahre 1616 von Jesuiten gegründet und schon zwei Jahre später studierten hier mehr als 700 Jungen aus dem ganzen damaligen Ungarn. Reiche Zuschüsse freigebiger Wohltäter und kirchlicher Stiftungen ermöglichten auch den weniger wohlhabenden Adepten die Bildung zu erreichen. Für die armen Hörer ließ 1619 Kardinal P. Pázmaň das Konvikt des hl. Adalbert (Adalbertinum) ausbauen. Ursprünglich ein einstöckiger Bau an der Ecke der heutigen Hollého und Invalidská Straße gegenüber der Kirche des hl. Johannes des Täufers nahm die Grundstücke von vier älteren Bürgerhäusern ein. Ziemlich einfache Architektur wurde vom frühbarocken Eintrittsportal mit der Statue des hl. Adalberts und von der Kapelle aus dem Jahre 1710 belebt. Trotz dem, dass in jener Zeit das Schulwesen weder pflichtig noch kostenlos war, herrschte ein großes Interesse an Bildung. Im 18. Jahrhundert, noch vor der Einführung der Schulpflicht, besuchten die Schule etwa 20% der Kinder aus Trnava, davon ungefähr 40% waren die Mädchen. Nach der Entstehung der Universität Trnava ist das jesuitische Gymnasium nicht untergegangen, sondern es wurde als niedere Schulstufe der Universität eingegliedert. Die Schule existierte weiter auch nach der Auflösung des Jesuitenordens und der Universität. Sie wurde von Benediktinern übernommen und mit der Zeit verwandelte sie sich nach Verschmelzung mit dem episkopalen Lyzeum in ein achtjähriges Gymnasium. Sie funktionierte jedoch nicht an der ursprünglichen Stelle. Im Gebäude vom alten Adalbertinum wurde 1877 eine Handwerks- und Handelsschule für Lehrlinge eröffnet, es gab hier auch die erste öffentliche Stadtbibliothek, zwischen 1908 und 1918 das Stadtmuseum und später, nach dem Aufbau des zweiten Stockwerks auch eine Grundschule, wo als Lehrer der Prosaist und Publizist Peter Jilemnický tätig war. In der Gegenwart sitzt hier die private mittlere Tanzschule Súkromné tanečné konzervatórium Dušana Nebylu und die Universität Trnava, so dass Adalbertinum das einzige der Gebäude der historischen Universität Trnava mit kürzeren Pausen bis zu heute zu den ursprünglichen Bildungszwecken dient.

 

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