Die orthodoxe Synagoge


Synagogen.

Als eine der wenigen Städte in der Slowakei, hat Trnava zwei wohlerhaltene Synagogen, beide stammen aus dem Ende des 19. Jahrhundert. Nach dem Landeskongress in Budapest in 1868, nachdem sich drei jüdische Strömungen – Status quo ante, Neologismus und Orthodoxie formierten, trennte sich auch in 1881 in Trnava von der urtümlichen Kultusgemeinde eine Gruppe der Ostkirche ab, die nach den originellen jüdischen Prinzipen leben wollten. In dem Bürgerhaus an der Kreuzung der Straßen Kapitulská und Haulíková gründeten sie ihre eigene Schule, und später auf einer Parzelle hinter dem Haus auch eine Synagoge. Das genaue Jahr des Aufbaus ist nicht bekannt, auf der Stadtkarte aus 1895 ist sie aber schon aufgezeichnet, spätestens in diesem Jahr musste sie schon existieren. Sie ist, genau wie die Synagoge Status quo, in der Übereinstimmung mit damaligen Anordnungen in der Tiefe der Parzelle, in genügender Distanz von der Straßenlinie aufgebaut. Die orthodoxe Synagoge, hinsichtlich ihren kleinen Abmäße auch „Kleine Synagoge“ genannt, ist ein nach Ostwesten orientierte Hallengebäude ohne Türme, in dessen Interieur sich von Gusseisensäulen getragene Frauengallerien befinden. Neben diesen bewahrten sich einige urtümliche historisierte Kunst-handwerkliche Details und Reste der originellen Ausmalung. Die Stetigkeit der Existenz der jüdischen Gemeinschaft wurde durch den Eintritt des Faschismus in 1939 unterbrochen. Nach dem 2. Weltkrieg erhielt sich die Synagoge nur kurz und ihre ursprüngliche Funktion verklang am Anfang der 50. Jahre des 20. Jahrhundert. Seitdem wurde sie zu verschiedenen utilitaristischen, vor allem Lagerzwecken genutzt, und viele lange Jahre ging sie auseinander. Am Anfang der 90. Jahre des 20. Jahrhundert restituierte die Synagoge das Dorf und schließlich wurde sie in Privatbesitz verkauft. Sie durchstand eine komplette Rekonstruktion, und nach Jahrzehnten ist sie wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Belebung der Synagoge, auch wenn nicht mit ihrer ursprünglicher Funktion, aber mit neuer kulturgesellschaftlichen Ausnützung, ist in einem Randgebiet, wie die Erneuerung der jüdischen Architekturdenkmäler in der Slowakei, ein relativ einmaliges Werk.

Die orthodoxe Synagoge
 

Kontakt

Die orthodoxe Synagoge
Haulíkova 3
917 01 Trnava

GPS-Koordinaten:
N 48.3778468 / E 17.591142600000012

 
 
 

WAS IST LOS IN REGION
März 2024
4MO 4DI 4MI 4DO 4FR 4SA 4SO
  1 2 3
4 5 6 7 8 9 10
11 12 13 14 15 16 17
18 19 20 21 22 23 24
25 26 27 28 29 30 31
Was ist zu sehen und zu tun
Unterkunft nach Mass