Die Barockkirche der Heiligen Anna

Die Barockkirche der Heiligen Anna, die jüngste unter den anderen Kirchen im historischen Zentrum, schließt als die letzte innerhalb der Befestigung gebauten Kirchen das Kapitel der Barocksakralarchitektur Trnavas. Die Ursulinen-Nonnen, ihr Orden widmete sich der Mädchenerziehung, siedelten sich in Trnava im Jahre 1724 an. Zur Nutzung bekamen sie ein Grundstück mit der Kirche, Pfarre und der evangelischen Schule. Nach dem Kauf ihrer eigenen Grundstücke begannen im Jahre 1728 die Bauarbeiten an dem Ursulinerkloster und ein Jahr später wurde der erste Stein der Kapelle grundgelegt. Die Kapelle wurde kurzfristig benutzt bis die ordentliche Kirche fertig war. Den Aufbau komplizierten Nachbarkonflikte, eine unzufriedene Nachbarin baute vor die Fenster der Kapelle Zäune und ging so weit, dass sie die Präfektin mit heißem Wasser verbrühte. Der König Karl VI. löste den Konflikt mit einer Verordnung, so dass die streitsüchtige Nachbarin den Nonnen ihr Haus abtreten musste, und die Nonnen mussten ihr gleich 1 500 Goldmünzen bezahlen. Der Grundstein des Klosters der Heiligen Anna wurde erst im Jahre 1774 gelegt, der Aufbau dauerte zwei Jahre lang. Die Dominante des authentisch erhaltenen barock-klassizistischen Interieurs ist der Hauptaltar aus dem Jahre 1789 mit dem Bild der heiligen Anna, die die Jungfrau Maria lehrt. Das Bild malte der berühmte Maler Jozef Zanussi. Auch das Nebenbild des Christus auf dem Ölberg ist das Werk des gleichen Autors. Neben ihm befindet sich der Altar der Jungfrau Maria, ein Geschenk von Maria Theresia nach dem Abschied mit der Universität. In seinem Unterteil ist der Sarg mit den Überresten der Märtyrer aus Košice gespeichert. Die Ursuliner-Nonnen führten in der Stadt eine Mädchenschule. Nach der Eröffnung des Lehrerinstituts wurden mehrere Räume für Klassen benötigt und so entstand im Jahre 1901 eine neue zweistöckige Schule mit einer Kapelle und Turnhalle, die die älteren Häuser ersetzte. Der Hauptbaumeister war Jozef Kadlec und die finanzielle Unterstützung leistete der Bürger Jozef Müller - ein Paar, das auch beim Aufbau der Kapelle des Heiligen Josef in der Kirche der Heiligsten Dreifaltigkeit und der Kreuzstraße hinter der Stadt engagiert war.