Der Kalvarienberg

In Trnava als dem sich formierenden neuen Religionszentrum des Landes ist als eine der Erscheinungen von rekatholisierenden Anreizen zu neuer Frömmigkeit der Kalvarienberg entstanden. Es ging um den ersten Kalvarienberg im Ungarischen Königreich überhaupt.  Nach dem Vorbild des Kalvarienbergs vom Jesuiten Karl Musart aus dem Jahre 1639, der aus Wien zum Heiligen Grab im naheliegenden Dorf Hernals führt, entstand in Trnava ein Weg mit sieben Stationen in Form von Säulen oder Kapellen, die den Weg aus Trnava nach naheliegendem, zur Stadt gehörendem Dorf Modranka säumten, „…damit die frommen Gläubigen aus der Stadt dorthin pilgern und über die Passion Christi nachsinnen könnten“. Der Weg endete auch beim Gottesgrab. Über Hundert Jahre kümmerten sich um den  Weg und auch um die Kirche in Modranka die Pauliner von Trnava, später die Kanoniker aus dem Kapitel. Nach dem Umzug des Erzbistums aus der Stadt wurde der Kalvarienberg vernachlässigt und schließlich im 19. Jahrhundert ist er untergegangen. Nur eine Steinfigurengruppe betenden Christi am Ölberg ist erhalten, die anfangs 20. Jahrhunderts auf die gegenüberliegende nördliche Stadtseite übertragen wurde, ins Areal des Stadtlazaretts neben dem alten Friedhof. Gerade an dieser Stelle ließ der Esztergom-Kanoniker Juraj Schmidt 1732 einen neuen Kalvarienberg bauen, weshalb es in Trnava eine gewisse Zeit ungewöhnlich zwei Kalvarienberge nebeneinander gab. Die Dominante auf einem künstlich angelegten Hügel bildete das Kreuz mit gekreuzigtem Christus und Statuen von Jungfrau Maria, Maria Magdalena, Hl. Johannes und vier Engeln. Aber auch dieser Kalvarienberg ist mit der Zeit aus unbekannten Gründen untergegangen. Aus Anlass des Bürgers Jozef Müller ist jedoch auf seiner Stelle 1900 ein neuer, dritter Kalvarienberg in Trnava entstanden. Die zentrale Kreuzigungsszene wird von 14 Kapellen als Kreuzweg-Stationen vom Architekten Jozef Kadlec ergänzt. Metalle polychromierte Reliefszenen in den Kapellen aber auch gegossene Statuten von Golgota können aus dem Werkstatt der bekannten Gussfirma der Gebrüder Fischer von Trnava stammen. 

Der Kalvarienberg
 

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Trnava

GPS-Koordinaten:
N 48.384822 / E 17.577545

 
 
 

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