Bürgerhäuser


Bürgerliche Architektur.

Einzigartige und gleichzeitig die zahlreichste Gruppe der historischen Denkmäler Trnavas stellen die Bürgerhäuser vor. Meistens sind sie als eine Art Hintergrund der wichtigen Gebäude wahrgenommen, aber gerade sie sind das Grundskelett jeder Stadt. Mit der Privilegienerwerbung im Jahre 1238 bekam Trnava das formale Statut einer Stadt, aber als eine Siedlung entstand sie erst später. Ihre Bebauung bestand aus Holzhäusern, aus Ziegel wurden nur die bedeutendsten Sakralgebäude gebaut. Die deutschen Kolonisten brachten nicht nur neues Bauverfahren mit, sondern auch ökonomisches Kapital, und langsam entstanden auch die ersten Mauerbürgerhäuser. Zuerst nur im sehr geringen Ausmaß, heute kennen wir aber im Rahmen der ganzen Stadt insgesamt 35 Mauerbürgerhäuser. Alle befinden sich auf den verkehrsreichsten Straßen und sind mit neuen Bauten umgeschichtet. Wie auch ihr Name verrät, die wichtigste unter ihnen war die Hauptstraße. Die Häuser auf dieser Straße besaßen deswegen vor allem die Einwohner mit dem Bürgertumstatus. Jeder Mann, der ein Haus in Trnava besaß, lebte hier mindestens 10 Jahren, hatte ein ordentliches Gewerbe und die Moral, konnte ein Bürger werden. Der Einwohner mit dem Bürgertumstatus war für eine Gebühr in die Stadtmatrikel eingetragen. Die Frauen hatten diese Möglichkeit nicht, sie konnten nur nach dem Vater oder Ehemann Bürgerinnen werden. Die anderen Einwohner, die zwar die Häuser besaßen konnten, aber keine Bürgerprivilegien hatten, gehörten in der gesellschaftlichen Leiter zu einem niedrigeren Niveau. Zu der niedrigsten Schicht gehörte die Stadtarmut. Diese breite soziale Zusammenstellung schaffte eine interessante Einwohnermischung und so stehen jetzt nebeneinander einfachere sowie auch pompöse Bürgerhäuser, die manchmal fast wie kleine Paläste aussehen, und dazu kommen auch bescheidene Handwerkshäuser oder kleine Hütten der Stadtarmut am Stadtrande. Die Vielfältigkeit kann man nicht nur auf den Straßen erkennen. Auch in den einzelnen Häusern finden wir dank der Vergrößerung und den Umbauten eine Ausstellung verschiedenen Stilen, von frühgotischen Fugenwänden durch die spätgotischen Portale, Renaissancearkadenfluren und die Erker, Barockwölbungen, Fresken oder klassizistischen Tore, bis zu den historisierenden Stuckfassaden, die die permanente ökonomische Kraft und Prosperität der Einwohner Trnavas in jeder historischen Epoche nachweisen.

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