Mittelalterliche Trnava


Mittelalterliche Trnava.

Von temporaler Besiedlung der südwestlichen Slowakei durch germanische Völkern zeugen auch Fragmente germanischer Keramik und Werkzeuge aus Knochen, die im Zentrum von Trnava gefunden wurden. Diese Epoche kam zu Ende im 6. Jahrhundert mit der Anfahrt der ersten Slawen aus Osten. Die Spuren der slawischen Besiedlung wurden auch in der Umgebung von Trnava entdeckt. In Hrnčiarovce wurde zum Beispiel ein unverzierter Aschenkrug der Pragerkeramik entdeckt. Als Nitraer Fürstentum an das Fürstentum Mähren im Jahre 833 angeschlossen wurde, entstand auf dem Gebiet der gegenwärtigen Slowakei das Großmähren und existierte bis 907. Siedlungen im Trnava-Gebiet gehörten in den Zeiten des Mährerreichs zur zentralen Burgstätte in Majcichov, die eine große Rolle aus der Sicht des Handels und der Verwaltung spielte. Diese großmährische Burgstätte verwaltete alle Besiedlungen der ganzen heutigen Trnava-Region. Auch aus der Epoche des Großmährens blieben manche Siedlungs- und Begräbnisfunde erhalten. Trnava entstand wahrscheinlich am Ende des 9. Jahrhundert als eine bescheidene Marktsiedlung am linken Ufer von Trnávka Bach. Ihre Entstehung stand in enger Verbindung mit der Existenz der wichtigen Handelswege, die sich in diesem Ort trafen und kreuzten. Der erste Weg führte von Bratislava nach Považie (Waag-Gebiet) und Nitra und der zweite Weg, Via Bohemica (Böhmischer Weg), führte vom Mähren durch die Karpaten nach Südosten. An der Kreuzung dieser Wegen tauschten sich die Marktleute ihre Waren aus, genau dort, wo heutzutage die Pfarrbasilika des Heiligen Nikolaus (Bazilika sv. Mikuláša) steht. Der Markt wurde im Laufe der Zeit immer wichtiger und deswegen wurde die entstehende Siedlung nach dem Markttag Samstag, auf Slowakisch Sobota, benannt. In gleicher Zeit entstanden verschiedene Siedlungen auch in der Nähe von anderen Sakralbauten. Die wichtigste unter ihnen war die Siedlung am rechten Ufer von Trnávka Bach. Sie entwickelte sich in der Umgebung des Franziskaners Klosters des heiligen Jakob (Kláštor sv. Jakuba) und wurde wahrscheinlich Trnava benannt. Die beiden Siedlungen lagen an kleinen Hügeln neben dem flachen Talkessel von Trnávka. Höchstwahrscheinlich waren genau diese Siedlungen die Grundlage für spätere Trnava. Der erste zuverlässige schriftliche Bericht über Trnava im Sinne der Siedlung mit dem Namen Sumbot stammt aus dem Jahre 1211. Esztergomischer Erzbischof schenkte hier dem Esztergomischen Domkapitel einen Teil des Einkommens der Kirche. Die Siedlung wurde zu einem wichtigen kirchlichen Zentrum und die Kirche des heiligen Nikolaus zu einer Pfarrkirche für alle benachbarten Siedlungen. Da die Besiedlungen immer mehr Einwohner hatten, wurden sie immer mehr vernetzt und die Räume um herum flossen stufenweise ineinander über. Trnava war die erste slowakische Stadt, die ein Dokument mit Privilegien von Béla IV., dem König des Königreichs Ungarn, im Jahre 1238 erhalten hat. Trnava bekam demnach Privilegien königlicher Freistadt und die Siedlungen um Trnava vereinten sich auch was die Rechtsgrundlage betrifft. Dieses Privilegium wurde auf dem Pergamentpapier geschrieben und Béla erteilte es auf die Stadtbürger und Gäste der Stadt Trnava (Zumbothel). Die Stadt unterlag seitdem ausschließlich dem König. Das Privilegium bekräftigte die Position der Stadtbürger und stimulierte weitere Entwicklung der Stadt. Die Könige des Königreichs Ungarn verbreiteten weiter diese Privilegien um verschiedene ökonomische Privilegien. Die Kreuzung der europäischen Handelswegen musste den Händlern und ihren Begleitungen mindestens grundlegende Dienstleistungen gewährleisten, zum Beispiel den Pferden die Hufeisen aufnageln, die Sattel und den Pferdegurt reparieren oder die zerbrochenen Räder und die Radachse wechseln.
Photo: Matúš Koprda

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